Für Wohnmobilisten bzw. Reisefans gibt es mindestens zwei Pflichttermine im Jahr. Im Januar die CMT (Caravan, Motor und Touristik) in Stuttgart und im Spätsommer den CSD (Caravan Salon) in Düsseldorf (die ITB fehlt noch). Auf beiden Messen waren wir jetzt zwei Mal und bisher war es immer ein Tagesausflug. Von Frankfurt aus sind beide Städte für einen Tagesausflug sehr gut zu erreichen.
Dieses Jahr beim CSD waren wir aber nicht nur für einen Tagesausflug, sondern sind mit dem WoMo hingefahren und haben auf dem Parkplatz P1 übernachtet. Dort wird während der Messe ein riesiger Stellplatz für bis zu 3500 Wohnmobile/Wohnwagen eingerichtet (ein Exot war ein Paar in unserer Nähe die in einem E-Klasse Kombi dort gecampt haben).
Nur vom Hörensagen haben wir erfahren, dass am ersten Messewochenende die Organisation auf dem Stellplatz sehr chaotisch war und Leute stundenlang im Stau standen, um auf das Gelände zu kommen. Wir waren von Sonntag bis Dienstag dort und bei der Anreise am späten Sonntagnachmittag war alles sehr entspannt und wir haben keine (nicht mal eine) Viertelstunde in der Schlange gestanden, bis wir auf unseren Stellplatz eingewiesen Wurden.
Wie sich recht schnell herausstellte, hatten wir mit unserem Stellplatz den Jackpot gezogen. P1 Nord ist der Bereich für die Aussteller und wir waren im Feld 3 Süd. Zwischen Nord und Süd ist die Fahrbahn (Haltestelle für die Shuttlebusse zum Messegelände. Wir standen vier oder fünf Reihen von der Busstraße entfernt, direkt an der Querstraße durch das Parkfeld. Da am nördlichen Ende von P1 Nord bei Feld 3 das Festzelt, die Gastronomie, der Bäcker und die sanitären Einrichtungen sind, hätten wir kaum näher am „Zentrum“ stehen können. Glück gehabt.
Nachdem wir am Sonntag angekommen sind, waren wir gleich im Kontakt mit unseren neuen Nachbarn. Ein Pärchen kam aus der Lüneburger Heide und eines bei uns aus der Ecke, aus dem Rhein-Main-Gebiet. Zu vorgerückter Stunde sind wir dann noch einmal in Richtung Festzelt gegangen, um noch etwas zu essen und zu trinken. Das Partyprogramm im Festzelt war allerdings schon vorüber.
Da der Parkplatz direkt neben dem Flughafen Düsseldorf ist, ist die Lärmbelastung durch die Flugzeuge ein echtes Thema. Da zwischen 23 und 6 Uhr keine Flüge in Düsseldorf starten und landen beendeten wir unseren Abstecher zu den Imbissbuden nach dem Beginn der flugfreien Zeit.Am Montagmorgen flogen die Flugzeuge über uns aber die Zahl der Flugbewegungen war überschaubar. Das hat nicht sonderlich gestört. Auf dem Mega-Stellplatz geht das Leben gegen 6 Uhr wieder los. Zu dieser frühen Stunde sind vor allem die Hundehalter unterwegs. Ab 7 Uhr ist dann schon mehr Action, der Bäcker öffnet!
Im „Zentrum“ gibt es zudem einige Sanitärcontainer und ab 7 Uhr sind die Duschen alle belegt, sodass man dort mitunter Schlange stehen muss. Vor dem Bäckereizelt bildet sich um diese Uhrzeit schon eine Schlange. Je später es wird, je länger wird die Schlange. Da die Messe aber erst um 10 Uhr öffnet, macht es auch wenig aus, wenn man um 8 Uhr eine Viertelstunde für die Frühstücksbrötchen anstehen muss.Ich war besonders davon begeistert, dass es morgens eine ordentliche, saubere Dusche und frische Brötchen gab.
Bevor ich ich die Morgentoilette im WoMo mache, gehe ich lieber ins Waschhaus. Das Badetuch über der Schulter und mit dem Kulturbeutel in der Hand zum Sanitärhaus bzw. in diesem Fall zum Sanitärcontainer zu schlappen, ist für mich Camping wie ich es von früher aus der Kindheit mit dem Wohnwagen kenne.
Nachdem am Sonntagabend das Partyprogramm im Festzelt schon beendet war, waren wir am Montagabend zum Bayrischen Abend mit den Original Schluchtenkrachern (zuerst hatte ich Schluchtenkackern gelesen) noch während des Unterhaltungsprogramms im Zelt. Auch wenn sie einen Yamaha Tyros hatten, der Sound war wie bei vielen Unterhaltungsband wie das, was man unter der Bontempi-Heimorgel verbucht.
Normalerweise gibt an den Gastronomieständen Alt vom Fass und Jever aus der Flasche. Beim Bayrischen Abend hatten sie zudem Löwenbräu vom Fass. Zu Essen gab es – passend zum Thema des Abends Schweinshaxe, Krustenbraten und Nürnberger Würstchen. Mein Bruder hatte die Haxe und ich hatte mich für die Würstchen entschieden. Das waren dann gerade einmal zwei Würste, die aber etwas größer und dicker waren als die typischen Nürnberger Rostbratwürstchen. Für eine Hintergrundbeschallung war die Musik OK, aber ich musste sie nicht zu laut haben, sodass wir außerhalb des Festzeltes gegessen hatten. An den Stehtischen hatten wir sofort eine sehr nette Familie als Nachbarn. Da es den Sohn ins Rhein-Main-Gebiet verschlagen hatte, war durch die Geographie direkt eine Verbindung vorhanden.
Das Interesse an Wohnmobilen der Eltern war sehr ähnlich mit dem meines Bruders. Einen Tipp für einen Hersteller hatten sie uns gegeben und am Dienstagvormittag auf der Messe haben wir das Pärchen direkt auf dem Stand des Herstellers wiedergetroffen. So klein wird die Welt, selbst auf einer Messe.
Am zweiten Morgen starteten die Flugzeuge in unsere Richtung. Das war dann deutlich lauter als der Lärm der landenden Flugzeuge. Nachdem es am Vorabend auch nur bis halb zwölf ging, war es für uns akzeptabel, dass der Schlaf dann irgendwann unterbrochen wurde. Die Flugzeuge, die abends nach Düsseldorf kamen, mussten dann morgens zwischen 6 und 8 Uhr wieder Geld verdienen und wegfliegen. Nach 8 Uhr haben die Flugbewegungen wieder deutlich abgenommen. Das war aber dann schon die Zeit, zu der es auf das Frühstück zuging, da ich um kurz nach sieben in Richtung Dusche und anschließend zur Brötchenschlange ging.
Vom Zeitfenster her war das perfekt. Ausgiebig und in aller Ruhe frühstücken, den Abwasch machen und sich ein wenig sortieren – danach blieb noch genug Zeit , um stressfrei den Morgen zu beginnen und -inklusive Shuttletransfer – pünktlich zur Öffnung um 10 Uhr auf der Messe zu sein.
Ich denke, dass wir im Januar zur CMT wieder nur einen Tagesausflug machen werden. Für den CSD wird es aber in Zukunft vermutlich wieder auf einen Trip mit 1-2 Übernachtungen hinauslaufen. Auch wenn es nur der Messeparkplatz bzw. der Parkplatz des Rheinstadions ist, es kommt das typische Campingfeeling auf.
Anreise Sonntagabend und Abreise Dienstagnachmittag war eine gute Planung. Alternativ könnte eine Anreise sehr früh morgens verbunden mit einem Messetag und der Abreise am nächsten Tag mittags eine gute Lösung sein. Mit zwei Übernachtungen ist es aber deutlich entspannter, weshalb das auch weiterhin mein Favorit für die Messe bleibt.
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