Bei Reisen mit dem KFZ ins Ausland ist die Maut immer ein Thema. Natürlich gelten für meinen Bruder mit seinem Wohnmobil, dass schwerer als 3,5t ist, andere Regeln als für mich mit dem PKW. Meine Erfahrungen mit der Maut im Ausland sollte sich aber zu großen Teilen auf Wohnmobile bis 3,5t übertragen lassen.
Mir geht es in dem Beitrag aber vor allem um die Reisevorbereitung. Am angenehmsten finde ich die Schweiz. Seit ich mich erinnern kann kostet die Jahresvignette 40 CHF. Einfacher geht es nicht und sowie ich weiß, dass ich in oder durch die Schweiz fahre, kaufe ich die Vignette schon vorab bei einer ADAC Geschäftsstelle.
Nach Österreich fahre ich recht regelmäßig, aber nicht so oft, damit sich eine Jahresvignette rechnen würde. Nach Möglichkeit verzichte ich darauf einen Vignettenaufkleber an der Windschutzscheibe anzubringen und nutze stattdessen die digitale Maut. Durch das Widerrufsrecht bei Internetkäufen muss die digitale Vignette 18 Tage vor Gültigkeitsbeginn bei der ASFINAG bestellt werden. Natürlich habe ich auch schon die Frist verpasst und musste dann ganz klassisch ein Pickerl kaufen.
Da ich immer aus Frankfurt komme und fast immer über München nach Österreich fahre, kaufe ich die Vignette an der Autobahnraststätte Holledau. Das ist aus der Fahrtrichtung die erste Autobahnraststätte, auf der es Vignetten zu kaufen gibt und das noch einmal ein guter Stop ist, um ein Sanifair aufzusuchen, da man ja nie weiß in/um/durch München im Stau steht.
Auch wenn der Rasthof mittlerweile eine Tank&Rast-Anlage ist, ist die Holledau bei mir mit Kindheitserinnerungen positiv behaftet. Als Kind war ich dort mit der Familie essen auf den Fahrten zum Skiurlaub in Österreich. 2000 habe ich auf dem Rückweg von einer Messe in München das letzte Mal dort in dem alten, klassischen Restaurant gegessen.
Ich weiß gar nicht genau wie weit im voraus man bei der ASFINAG digitale Vignetten kaufen kann, aber dieses Jahr habe ich im April bereits alle Vignetten für das gesamte Jahr gekauft inklusive Tunnelgebühren. Natürlich kann es dann passieren, dass auch mal eine Mautgebühr verfällt. Für den Sommerurlaub hatte ich die Tunnelgebühr für den Karawankentunnel entrichtet und statt durch den Tunnel ging es über den xxx Pass von Villach nach Kransjka Gora. Ob ich während der Gültigkeit noch einmal durch den Karawankentunnel fahren werde steht in den Sternen.
2019 hatte ich Vignetten für Slowenien und Österreich für die Rückfahrt von Venedig gekauft gehabt, weil ich eigentlich auf dem Rückweg noch Ljubeljana besichtigen wollte. Gegen Ende der Reise hatte ich gemerkt, dass ich einen Erkältung bekomme, bin frühzeitig abgereist und an einem Tag über Mailand und durch die Schweiz nach Hause gefahren.
2022 war ich im Spätsommer in Österreich und Anfang November wieder in Venedig. Für den Urlaub im September hätte ich zwei 10-Tages-Vignetten gebraucht. Daraufhin habe ich erstmalig eine 2-Monate-Vignette gekauft, da das Rückreisedatum von Venedig noch im Gültigkeitszeitraum war. Ich wusste beim Kauf noch nicht, ob ich von Venedig über Österreich oder die Schweiz nach Hause fahren würde – ich wollte aber die Option haben.
Wegen Bauarbeiten in den Tunneln auf der italienischen A9 vor dem Grenzübergang Chiasso in die Schweiz und Bauarbeiten am Gotthardtunnel waren am Heimreisetag zwei Staus mit jeweils fast einer Stunde Verzögerung. Somit ging es über den Gardasee, den Brenner und Fernpass nach Hause und es hatte sich gelohnt, dass die digitale Vignette noch gültig war.
Für den Sommerurlaub in diesem Jahr brauchte ich auch eine Vignette für Slowenien. Da hatte ich bei Google einfach nach Maut Slowenien gesucht und die digitale Vignette bestell. Als die Bestätigungsmail kam wurde ich stutzig, da er Absender die Länderkennung .sk hatte. Mist – verclickt und ich hatte Maut für die Slowakei gekauft.
Nach dem Missgeschick wollte ich die richtige Vignette für Slowenien buchen, aber das war für den geplanten Reisezeitraum noch nicht möglich. Von daher musste ich mir eine Erinnerung in den Kalender eintragen, um die digitale Vignette für Slowenien zu kaufen. Das habe ich etwa sechs Wochen vor der Reise gemacht, da dann der Reisezeitraum freigeschaltet war und jegliche Widerrufsfrist bis zum Gültigkeitsbeginn verstrichen sein sollte.
Ich habe bewusst nicht die exakten Fristen herausgesucht und erwähnt, da die sich mitunter wieder ändern können und möchte möchte vor allem darauf hinweisen, dass es in den verschiedenen Ländern unterschiedliche Fristen bei der digitalen Maut gibt.
Somit komme ich auf den Titel des Beitrages zurück. Wie haltet Ihr es mit der Maut im Ausland? Seid ihr Team „Ich-kaufe-alles-im-voraus“ oder Team „ich-kaufe-mir-unterwegs-Vignetten“? Wie aus dem Artikel hervorgeht gehöre ich zur ersten Fraktion. Wenn ich unterwegs bin, möchte ich mich nach Möglichkeit mit dem Thema nicht mehr auseinandersetzen, mich auf die Reise konzentrieren und nicht noch zusätzlichen Organisationsaufwand haben.
Länder mit Streckenmaut wie Frankreich, Italien oder Kroatien habe ich nicht erwähnt, da wie gesagt pro Strecke bezahlt wird. Im Detail habe ich mich mit der Maut in den Ländern nicht beschäftigt, aber da ich eventuell ein Mal im Jahr dort auf Autobahnen unterwegs bin, wird sich ein System wie der italienische Telepass nicht lohnen.