Vorbereitung ist das halbe Leben. Wie aus meinen bisherigen Beiträgen herauszulesen ist, ist mein Hobby die Fotografie. Da gehe ich teilweise Fotos genau planen, um zur richtigen Zeit am richtigen Ort zum richtigen Sonnenstand zu sein. Das mache ich nicht immer konsequent und somit kommt es öfters vor, dass ich mich darüber ärgere, dass ich zur falschen Zeit am richtigen Ort bin und es mit etwas Recherche im Vorfeld besser gewesen wäre.
So ähnlich erging es mir als ich im Sommerurlaub mit dem PKW in Österreich, Slowenien und Kroatien war. Auf der Hinfahrt hatte ich bei der ASFINAG die digitale Maut für Österreich bestellt und die DARS die digitale Maut für Slowenien. In Kroatien musste ich mir wegen Streckenmaut keine Gedanken machen.
Auf dem Rückweg von Istrien (Pula) nach Osttirol über den Plöckenpass und Kötschach-Mauthen musste man ja noch kurz an der Adriaküste durch Slowenien. Für die paar Kilometer durch Slowenien wollte ich nicht noch einmal Maut bezahlen, da auch an dem Tag zeitlich alles ohne Termindruck entspannt war.
Nachdem ich während der Vorbereitung auf den Urlaub Blogbeiträge und YouTube Videos zur Mautumfahrung in Slowenien gesichtet hatte, hätte ich eigentlich hellhörig werden müssen. Trotzdem war ich naiv an die Sache heran gegangen und mir hatte die Information genügt, dass ich auf Landkarten gesehen hatte, dass es Parallelstraßen zur Autobahn gibt.
Zunächst war alles entspannt. Es ging auf einer Landstraße durch Slowenien und ringsherum waren internationale KFZ-Kennzeichen unterwegs und ich hatte mich in einer trügerischen Sicherheit gefühlt, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Irgendwann ging die einspurige Landstraße 111 in die zweispurige Autobahn 111 über und dort war das Mautsymbol für Fahrzeuge unter 3,5t abgeklebt. Da dachte ich natürlich: Oh, wie cool – jetzt geht es mautfrei bis Trieste.
Weit gefehlt. Direkt nach dem Tunnel bei Olmo gab es eine Ausfahrt und dort hätte man vor der Mautpflicht noch abfahren können. Allerdings gab es im Tunnel bzw. Vor der Ausfahrt keinen Hinweis, dass sich an der Mautsituation etwas ändert. Direkt nach der Ausfahrt kam das nächste Mautschild und dort war das Symbol für die Mautpflicht für Fahrzeuge unter 3,5t nicht mehr abgeklebt. Mist.
Die nächste Ausfahrt war etwa 1,5km am anderen Ende des Industriegebiets neben der Autobahn und dann war guter Rat teuer. Routing mit dem Navi im KFZ oder Google Maps hatte wenig gebracht, denn so wie auch die Beschilderungen wurde man immer wieder auf die Autobahn geleitet.
Von daher hatte ich mich an den Straßenrand gestellt, das iPad mit Organic Maps ausgepackt und entlang der Umfahrung 5-6 Wegpunkte gesetzt und mich von der App von Wegpunkt zu Wegpunkt routen lassen. Der Weg hatte funktioniert, aber so schmal wie die Straßen teilweise wurden, war das bestimmt nicht die übliche Route und nicht für große Wohnmobile zu empfehlen.
Die Mautumfahrung war ein kleines Abenteuer und so unvorbereitet würde ich das nicht noch einmal machen. Der Zeitverlust ist auch nicht zu unterschätzen. Abgesehen von den wahrscheinlich gefahrenen Umwegen hat sich natürlich auf dem Abschnitt, auf dem viele ausländische KFZ-Kennzeichen zu sehen waren, der Verkehr gestaut.
Sollte ich Fotomotive an der slowenischen Adriaküste entdecken und deshalb ohnehin über Landstraßen fahren müsste, dann würde ich die Maut auch noch einmal umfahren. Bei der reinen Durchreise wäre mir der Zeitvorteil die erneute Mautgebühren wert.
Unser Weg führte uns an dem Tag weiter bis nach Osttirol. Für einen Zwischenstop in Trieste hat es leider nicht gereicht, obwohl ich dort gerne einmal die Piazza Unità d’Italia besucht hätte.
Spannend fand ich die Autobahn SS202, die sich kurvenreich durch Triest den Berg hinauf schraubt. Auf der weiteren Fahrt ging es über den Plöckenpass nach Osttirol. Leider waren wir spät dran und es hatte genieselt, sodas wir nicht nicht mehr zu Befestigungsanlagen aus dem Ersten Weltkrieg gegangen waren.