Im Sommer 2018 hat Karlstadt den neuen Stellplatz im Ortsteil Mühldorf, der lediglich durch eine Mainbrücke getrennt gegenüber der Innenstadt liegt, eröffnet. Mein erster Besuch dort war ausschließlich zum Übernachten auf dem Weg ins Fichtelgebirgegebirge im September 2018. Die Übernachtung damals hatte Lust auf mehr gemacht. Deswegen stand Karlstadt im Februar 2019 wieder auf dem Reiseplan.
Der Stellplatz liegt direkt am Main, wenn man davon absieht, dass der Mainradweg zwischen Stellplatz und Flussufer entlangführt. Die Stellflächen haben eine wassergebundene Decke (ja, das ist dieser feine Kies, der aber eine hohe Tragfähigkeit hat) und ist dadurch das ganze Jahr über nutzbar.
Für alle Stellplätze sind Stromanschlüsse vorhanden und er verfügt über eine vorbildliche Ver- und Entsorgungsstation. Egal wo das Wohnmobil seinen Abwasserauslauf hat: man kommt problemlos über den Bodeneinlass problemlos. Sollte es nicht 100% passen, hat die Umgebung genug Gefälle, damit das Grauwasser von alleine in den Abfluss fließt. Für Frischwasser gibt es zwei Anschlüsse: Einen mit Gewinde und einen mit einen Bajonett für Gardena kompatible Anschlüsse. Wasser erhält man gegen den Einwurf von Münzen (10ct bis 2EUR werden alles akzeptiert). Je 10ct gibt es etwa 8-10 Liter Wasser. Die Entsorgung ist kostenlos. Der Stellplatz jedoch kostet 9 EUR pro 24h. Der Parkscheinautomat lässt sich leider nur in 24h Schritten füttern.
Je einen Container für Restmüll und für Papierabfall ist vorhanden. Für Altglas wird auf die nahegelegenen Container verewiesen.
In der nahegelegen Wache der freiwilligen Feuerwehr gibt es öffentliche Toiletten. Diese waren jedoch bei beiden Besuchen verschlossen und es waren auch keine klaren Öffnungszeiten ersichtlich.
In der Innenstadt von Karlstadt gibt es für jeden Geschmack etwas zu essen. Mein Favorit ist das Restaurant Alt Franken – eine Kombination aus Gaststätte und Pilsstube mit vielen Stammgästen – die Fremde sehr offen aufnehmen. Die Karte ist fränkisch geprägt, was mir gut gefallen hat.
Im September hatten wir das Wirtshaus Zur Rose besucht. Dieses bietet ebenfalls eine reichhaltige Karte, ist aber im Gegensatz zum bodenständigen Alt Franken in einem modernen Mix mit Stilmöbeln eingerichtet.Darüber hinaus sind Cafés, Bäckereien und Konditoreien in der Kernstadt rund um den Marktplatz zu finden.
Besonders zu erwähnen ist noch die Galerie im oberen Tor. Diese ist freitags von 19:00-21:00 oder nach Absprache geöffnet. Als ich die Galerie besucht habe, wurden von Carlo Dernbach seine humoristische Zeichnungen rund um den Frankenwein gezeigt. Die Galerie ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Fast genau gegenüber dem Stellplatz befindet sich das Kino „Burg-Lichtspiele“. Nachmittags gibt es meist ein Kinderprogramm und abends das Programm für Jugendliche und Erwachsene.
Direkt oberhalb des Stellplatzes liegt die Karlsburg. Diese kann auf verschiedenen, schönen Wanderungen umlaufen werden – eine davon ist der sogenannte Panoramaweg, der gut ausgeschildert ist.
Ich bin war mit dem Rad unterwegs. Meine Lieblingsrunde vom Stellplatz aus habe ich bei Kommot dokumentiert. Die Strecke führt erst durch den Wald auf die Mainberge, anschließend über die Höhen hinunter in die nächste Mainschleife und zum Schluss am Main entlang über Lohr am Main und Gemünden zurück zum Stellplatz. Eine wunderschöne Tour. Wer lieber wandern geht, kann auf Komoot auch schöne Wanderungen ab Karlstadt finden.
Auch ist es nach Würzburg nicht weit. Nur knapp 30km immer am Main entlang mit dem Rad. Der Radweg ist super ausgeschildert und man kann sich eigentlich nicht verfahren. Wem das zu weit ist, in etwa 20 Minuten hat man die Strecke auch mit der Bahn zurückgelegt.
Insgesamt muss ich sagen, dass ich bestimmt wieder nach Karlstadt kommen werde. Der Stellplatz kostet zwar 9 EUR pro 24h, aber dafür ist alles sehr gepflegt und die Infrastruktur, welche man zu Fuß erreichen kann, stimmt auch. Hoffentlich bleibt das auch in Zukunft so. Ganz klar ist Karlstadt einer meiner Lieblingsstellplätze.