Hunderunden
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Reichsparteitagsgelände Nürnberg

Das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg kannte ich bis dato nur aus Geschichtssendungen und ich wollte das schon sehr lange einmal besichtigen. Außerdem brauchte ich für ein anderes Projekt ein Foto vom Frankenstadion. Auf dem Weg nach München haben wir dort angehalten und nach etwas mehr als der Hälfte der Strecke von Frankfurt aus, bietet sich an, dort einen Stop einzulegen. Der Hund war dieses Mal nicht dabei, aber im Sommer wird er dabei sein und im Hinblick darauf, haben wir bei dem jetzigen Besuch auf die Hundetauglichkeit geachtet.

Die Anfahrt für Durchreisende ist denkbar einfach. Von der A9 geht es an der Anschlussstelle Nürnberg-Fischbach auf die B4 und nach ein paar Kilometern schnurgerade durch den Lorenzer Reichswald biegt man zum Frankenstadion ein Mal links ab und hat das Ziel erreicht. Geparkt haben wir in der Zeppelinstraße auf der Rückseite der Steintribüne und somit direkt auf der Rennstrecke Norisring. Der Parkstreifen zwischen den Fahrspuren ist lang genug für PKWs, aber für Wohnmobile muss man sich einen anderen der zahlreichen Parkplätze in dem Gebiet suchen.

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Die Runde haben wir anhand des Stadtplans ausgewählt und im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass sie der Runde entspricht, die im offiziellen Geländeplan ausgewiesen ist. Auf der Ostseite des Zeppelinfeldes gingen wir zunächst zum Frankenstadion zur Grundig-Arena und der Arena Nürnberg. Sowie man auf der anderen Seite der Steintribüne ist, bog der gesamte Autoverkehr ab und von dort an störten keine Autos mehr auf der Runde.

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Nach dem Stadion und der Multifunktionshalle sind wir in Richtung großen Dutzendteich abgebogen, um diesen dann im Uhrzeigersinn zu umrunden. Dadurch nähert man sich von weitem der Kongresshalle, um die Ausmaße des größten noch erhaltenen nationalsozialistischen Monumentalbaus zu erfassen. Eigentlich sollte die Kongresshalle 70 Meter hoch werden, aber nur 39 Meter davon wurden realisiert und trotzdem ist es ein sehr imposantes Gebäude, das auch so den Größenwahn der Nationalsozialisten deutlich macht.

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Zwischen dem großen und kleinen Dutzendteich befindet sich die Große Straße, auf der auf einer Länge von 1,5 Kilometer (Gesamtlänge 2 Kilometer) und 40 Metern Breite ungefähr 60.000 Granitplatten verlegt wurden. Durch die hellen und dunklen Platten sollten die dort marschierenden Gruppen leichter die Ausrichtung einhalten können und die Kantenlänge von 1,2 Metern entspricht zwei preußischen Stechschritten.

Die Große Straße mündet auf der Südwestseite der Kongresshalle in den Volksfestplatz. Um zur Kongresshalle zu kommen, sollte man mit Hunden besser der Straße folgen, da sich zwischen den Steinchen auf dem unbefestigten Platz sehr viele Glassplitter befinden.

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Die Fassade im Bereich des Dokumentationszentrum der Kongresshalle wird derzeit saniert und ist deshalb eingerüstet. Da wir nur auf der Durchreise waren, hatten wir leider keine Zeit, das Dokumentationszentrum zu besichtigen. Da es auf und um das Gelände herum noch so viel mehr zu sehen gibt, ist das einen längeren Aufenthalt wert. Trotzdem hat die Runde ausgereicht, um einen Eindruck zu bekommen und zu der Erkenntnis gekommen zu sein, dort nicht das letzte Mal gewesen zu sein.

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Die Außenfassade der Kongresshalle ist pompös mit Granitplatten verkleidet und der Innenhof ist genau das Gegenteil. Dort schaut man auf die unverputzten Ziegelsteine, an denen der Zahn der Zeit genagt hat. Das müssen Millionen von Steinen sein.

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Nach so viel Geschichte geht es zurück zur Natur und am Seeufer entlang wieder in Richtung Zeppelinfeld. An der nordwestlichen Ecke des Sees lädt das Restaurant und Biergarten Gutmann am Dutzendteich zum Verweilen ein (leider hatten wir dafür auch keine Zeit). Direkt davor befindet sich ein Tretbootverleih, wenn man das Gebiet vom Wasser aus erkunden möchte.

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Auf dem Weg zurück zur Steintribüne kommt man noch an einem Restaurant, zwei Imbisswagen und einer öffentlichen Toilette vorbei. Bei Rennen auf dem Stadtkurs Norisring befindet sich die Start-/Ziellinie auf Höhe des Hauptgebäudes der Tribüne, das dem antiken Pergamonaltar nachempfunden wurde (den goldenen Saal in der Zeppelintribüne haben wir auch nicht besichtigt). Auf der Straße davor, auf der die Markierungen der Startaufstellung bei Rennen aufgemalt sind, wurde bei unserem Besuch auf mehreren Feldern Rollhockey gespielt (die Nürnberg Ice Tigers tragen ihre Heimspiele auf der anderen Seite des Zeppelinfeldes in der Arena aus). Mit einer Südwestausrichtung wurde die Tribüne auch dazu genutzt, die Nachmittagssonne zu genießen.

Die Strecke ist fast fünf Kilometer lang und auch ohne Besichtigungen sollte man eineinhalb bis zwei Stunden für den Stop (gerechnet ab der Autobahnausfahrt) einplanen.

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Auf dem Areal rund um den großen Dutzendteich finden zahlreiche Großveranstaltungen statt wie das Frühlings- oder Herbstfest, Rock im Park, die Heimspiele des Clubs und der Nürnberg Ice Tigers sowie das DTM Rennen auf dem Norisring statt. Außerdem sind die Parkplätze dort als Messeparkplätze ausgewiesen. Als wir dort waren, fand keine Großveranstaltung statt und von daher war dort sehr wenig los. Ansonsten kann ich mir vorstellen, dass es dann ganz anders aussieht und man sich dann besser vorher darüber informieren sollte, ob dort gerade etwas stattfindet. Falls ihr ortskundig seid, schreibt doch eure Erfahrungen dazu einfach in die Kommentare.

Kategorie: Hunderunden

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Hi, ich bin Thomas und Co-Autor hier im Blog. Noch habe ich kein eigenes Wohnmobil und bin somit nur "Mitfahrer" bei meinem Bruder. Wenn ich mitfahre, dann bin ich für Fotos und Videos zuständig und nach einer Reise schreibe ich auch gerne darüber. Außerdem kümmere ich mich um die Technik hinter dem Blog.

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