Auf dem Heimweg von Bad Karlshafen haben wir auf der Route zur Autobahn einen Zwischenstop in Hannoversch Münden eingelegt. Die Autobahnausfahrt hatte ich unzählige Male gesehen, aber war noch nie dort. Der Hauptgrund für den Zwischenstopp war, den Wohnmobilstellplatz am Weserstein anzuschauen.
Der Nieselregen von unterwegs hatte aufgehört und somit war klar, dass auch noch ein Stadtrundgang folgen musste. Die Altstadt mit den Fachwerkhäusern ist wunderschön und ich habe mich sofort an die Weender Straße in Göttingen erinnert gefühlt. Allerdings gab es dort einige Bausünden aus der Nachkriegszeit und so etwas war mir in Hann. Münden nicht aufgefallen.
Ich hätte von jedem Haus am liebsten ein Foto gemacht. Auch wenn wir hier im Rhein-Main-Gebiet ebenfalls viele Fachwerkhäuser haben, Inschriften an Balken zwischen dem Parterre und ersten Stock sind hier eher selten. Auch sind die Fenster(rahmen) meistens im 1. Stock in Hann. Münden oft sehr liebevoll gestaltet.
Nachdem wir uns in der Buchhandlung Winnemuth mit Lokalkrimis eingedeckt hatten, haben wir dort auch direkt nach einer Empfehlung für einen Mittagstisch gefragt. Ohne zu zögern wurde uns die Reblaus empfohlen. Der Varta-Führer Aufkleber am Eingang machte einen guten Eindruck und um kurz zwölf waren wir die ersten Gäste.
Das Essen war ein Gedicht. Wir hatten das Tagesgericht und eine halbe Ente. Bis das Essen serviert war, kamen weitere Gäste. Eine Bestellung am Nachbartisch konnte ich nicht überhören und die Frau dort war wegen der Ente am Hadern. Ich hatte meine Ente zwar nur kurz auf dem Teller, aber wenn die Entenbrust nicht trocken und unter der Haut kaum Fett ist, konnte ich nicht anders, als diese weiterzuempfehlen.
Nach dem Essen war der kurze Stop in Hann. Münden auch schon wieder vorbei. Auf dem Parkplatz am Weserstein standen auf dem Rückweg plötzlich auch sechs Reisebusse. Am ersten Dezember fielen diese Touristen in der Stadt nicht groß auf. Wenn allerdings um diese Jahreszeit schon so viele Busse dort anhalten, wie mag das erst im Sommer sein?
Ich denke, dass wir nicht das letzte Mal in Hann. Münden gewesen sein werden. Wenn es morgens in Richtung Norden geht, bietet sich dort ein Mittagessen wie jetzt an. Geht es erst später los, kann man zum Abendessen dort anhalten und auf dem Wohnmobilstellplatz am Weserstein übernachten. Eine Win-Win-Situation für die Stadt.